Am 16. Dezember 1925 fand im Gestütshof Offenhausen erstmals eine „Vorführung der Hengste“ statt. Sie ging als
erste Hengstparade des damaligen Württembergischen Landgestüts Marbach in die Geschichte ein und war im Wortsinn eine
Präsentation von Zuchthengsten, besucht von 800 bis 1.000 interessierten Züchtern, die für ihre Stuten passende
Landbeschäler aussuchten. Gefragt waren Vererber, die Eigenschaften wie Zugleistung, Ausdauer und Arbeitswilligkeit
verbesserten.
Manches aus dieser Zeit ist noch immer von Bedeutung und eine Attraktion, vieles hat sich gewandelt. Heute sind weniger Arbeitspferde
als vielmehr Pferde als Freizeit-, Sport- und Therapiepartner gefragt. Über die Jahrzehnte haben sich zu den Züchtern, Reitern,
Fahrern und Fachleuten viele Pferdefreunde gesellt, die die Vielfalt der Marbacher Pferde erleben möchten. Die Hengstparade zog 1978
in die große Arena um, die über 8.000 Zuschauern gleichzeitig Platz bietet, der Termin wurde in den goldenen Oktober verlegt.
Heute ist die Hengstparade ein großes Pferdefest für die ganze Familie: Geboten wird ein vielfältiges Programm rund um
das Kulturgut Pferd unter freiem Himmel. 2007 lud die damals frisch ernannte und heute noch im Amt stehende Landoberstallmeisterin Dr.
Astrid von Velsen-Zerweck erstmals ein Gastland zu den Hengstparaden ein. Seither zeigt jedes Jahr ein anderes europäisches
Staatsgestüt seine Pferderassen und die Kultur seines Landes im Schauprogramm.