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Sonstiges

Informationsaustausch zum Projekt „Luzerne in der Pferdefütterung“ und dem Ausbildungsstart der neuen Auszubildenden in Marbach.


Am Freitag, den 18. September 2020 besuchte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Friedlinde Gurr-Hirsch MdL das Haupt- und Landgestüt Marbach.

Projekt „Luzerne in der Pferdefütterung“

Anlass des Besuchs waren unter anderem die Vorstellung des neuen Marbacher Projektes „Luzerne in der Pferdefütterung“. Partner des Projekts sind das Haupt- und Landgestüt Marbach, das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg in Aulendorf und das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg. Im Bereich der Pferdefütterung wird das Projekt unterstützt von Prof. Dr. Ingrid Vervuert von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Ziel des vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Projektes ist es, praxistaugliche Empfehlungen für den Konservierungsvorgang der Luzerne als geeignetes Pferdefutter einerseits und Rationsempfehlungen für den Einsatz von Luzerne in der Pferdefütterung andererseits zu geben. „Wir möchten den Einsatz heimischer Eiweißfutterpflanzen weiter voranbringen und nachhaltige Alternativen für die Landwirtinnen und Landwirte bei uns im Land zur Verfügung stellen“, betonte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL bei ihrem Zusammentreffen mit den Projektpartnern.

Luzerne ist eine tiefwurzelnde, trockenheitstolerante Leguminose, die auch für die Pferdehaltung an Bedeutung gewinnen kann. Die aufwendige Ernte und Konservierung der Luzerne begrenzt jedoch noch ihren Einsatz in der Pferdefütterung. Dies soll das Forschungsvorhaben ändern, nicht zuletzt vor dem Hintergrund länger anhaltenden Trockenperioden und damit einhergehender Futterknappheit. Auch bei der Umstellung der landwirtschaftlichen Flächen des Gestüts auf ökologischen Landbau kann die Luzerne ihre Vorteile als bodenverbesserndes Glied in der Fruchtfolge ausspielen.

„Landwirte, Pferdehalter und auch das Haupt- und Landgestüt Marbach müssen sich auf die neuen klimatischen Bedingungen einstellen. Die Luzerne als allgemein bekannte „Königin der Futterpflanzen“ mit ihren positiven Eigenschaften für die Bodenkultur und ihrem hohen Futterwert einsetzen zu können ist ein Lösungsansatz, um unter anderem der Futterknappheit entgegen zu wirken“ so die Staatssekretärin.

Ausbildungsstart für 23 Auszubildende im Haupt- und Landgestüt Marbach

Am 01. September 2020 haben 23 junge Menschen ihre Ausbildung in Marbach begonnen. Das Gestüt ist deutschlandweit der größte Ausbildungsbetrieb im Bereich Pferdewirt. Darüber hinaus werden in Marbach auch Landwirte und Hufbeschlagsschmiedepraktikanten ausgebildet. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL nutzte die Gelegenheit bei einem Gestütsrundgang, mit den neuen Azubis ins Gespräch zu kommen und besuchte einzelne Ausbildungsstationen. „Das Jahr 2020 ist unter Corona-Bedingungen eine große Herausforderung für die betriebliche Organisation der Ausbildung im Haupt- und Landgestüt Marbach. Unter großen Anstrengungen und auch mit Einschränkungen auf allen Seiten gilt es diese in das Ausbildungskonzept einzubinden und umzusetzen“, so die Staatssekretärin. „Der Umgang und die Arbeit mit dem Lebewesen Pferd ist noch immer für viele junge Menschen ein Traumberuf. In den großzügigen Stallungen und Außenanlagen des Gestüts ist ein Arbeiten trotz Corona unter Einhaltung von „einer Pferdelänge Abstand“ weiter möglich“ erklärte Staatsekretärin Gurr-Hirsch MdL.

Fachrichtungen im Beruf Pferdewirt:
Pferdehaltung und Service (12 Auszubildende in Marbach)
Zucht (8 Auszubildende in Marbach)
Klassisch Reiten (2 Auszubildende in Marbach)

Weitere Auszubildende:
Landwirt (1 Auszubildender in Marbach)
Hufbeschlagschmiedepraktikant (1 Auszubildender in Marbach (Beginn 2019)

Während der dreijährigen Ausbildungszeit durchlaufen die Auszubildenden auf den drei Gestütshöfen des Haupt- und Landgestüts Marbach unterschiedliche Ausbildungsstationen. Die Fohlenaufzuchtstationen auf den Vorwerken Hau und Fohlenhof, das Landgestüt mit der Hengsthaltung und der EU-Besamungsstation in Offenhausen und den Servicestationen im Land, das Hauptgestüt mit den Stutenherden, die Landesreit- und Landesfahrschule sowie der landwirtschaftliche Betriebszweig bieten optimale Voraussetzungen, um die vielfältigen Lehrinhalte zu vermitteln.

Insgesamt stehen mehr als 50 qualifizierte Fachkräfte, darunter 20 erfahrene Pferdewirtschaftsmeister, für die Ausbildung zur Verfügung. Der Pferdebestand mit mehr als 500 Tieren (u.a. rund 55 Hengste, 50 Stuten, 300 Fohlen zur Aufzucht, 40 Lehrpferde), Trainingsmöglichkeiten auf allen Höfen (Reithallen, Außenplätze, Geländestrecken) und eine Betriebsfläche von nahezu 1.000 ha bieten beste Voraussetzungen für eine hochqualifizierte Berufsausbildung.

Die Beteiligung und Mitwirkung der Auszubildenden bei Veranstaltungen wie Hengstparaden, Reitpferdeauktionen, externen Messeauftritten und einer Vielzahl von touristischen Angeboten ist eine Besonderheit der Ausbildung im Haupt- und Landgestüt Marbach.

Die Nähe zur Beruflichen Schule in Münsingen mit der Landesfachklasse für Pferdewirte bietet eine optimale Grundlage für das duale Ausbildungssystem. So finden auch überbetriebliche Lehreinheiten der Beruflichen Schule am Haupt- und Landgestüt Marbach statt.

 

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