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Berufsausbildung

Bewegungslehre - Bewegungsgefühl - Dialog zwischen Reiter und Pferd


Initiiert von Ulrich Ruopp und Klaus Öhlschläger, Delegierte der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) für Baden-Württemberg, wurde für die Schülerinnen und Schüler der Landesfachklasse für Pferdwirte an der Beruflichen Schule Münsingen am 22. September und 05. Oktober 2020 erneut ein Lehrgang zum Thema Bewegungslehre nach Eckart Meyners angeboten. Ziel des Bewegungstrainings war es, das Gleichgewicht, die Losgelassenheit und die Bewegungsübertragung innerhalb des Körpers der Reiterinnen und Reiter zu verbessern um damit eine Steigerung der ganzkörperlichen Koordination zu erreichen. Dazu müssen neben den Stärken und Schwächen beim Bewegungsablauf des Pferdes auch die eigenen Bewegungsprobleme erkannt und dafür individuelle Lösungen gefunden werden, um die Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu verbessern. Hierfür ist es unerlässlich seine eigenen Bewegungen sowie deren Wirkung auf das Pferd wahrzunehmen.

Im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung hatten beide Klassen des dritten Ausbildungsjahres im Beruf Pferdewirt in der Landesreitschule des Haupt- und Landgestüts Marbach die Möglichkeit, die in der Berufsschule erworbenen Kenntnisse über die Thematik „Bewegungslehre“, an zwei Terminen in der Praxis zu „erspüren“.
Als Referentinnen konnten dafür die Pferdewirtschaftsmeisterinnen (Reiten) und Bewegungstrainerinnen EM Katja Trillitzsch und Gaby Nimsky-Magnussen gewonnen werden. Im Vorfeld wurde die Thematik von der Klassenlehrerin Dr. Andrea Pfirrmann, die ebenfalls die Ausbildung zur Bewegungstrainerin bei Eckart Meyners absolviert hat, im Unterrichtsfach Berufsfachliche Kompetenz besprochen. Dabei wurde deutlich, dass es nicht darum geht, Sitzfehler zu benennen, sondern die Wahrnehmung für z.B. Bewegungskoordination, Bewegungskopplung, Bewegungsumfang, Bewegungstempo, Bewegungsrhythmus, Bewegungsfluss und Bewegungsgenauigkeit zu schulen und somit die Eigenwahrnehmung zu fördern.

Am Lehrgangstag wurde in kleinen Gruppen auf den Schulpferden der Landesreitschule des Haupt- und Landgestüts Marbach geritten und jeder hatte die Möglichkeit, sein Reiten diesbezüglich zu analysieren. Mit jeder Reiterin und jedem Reiter wurden dann, in Abhängigkeit der aufgetretenen Bewegungsprobleme, individuelle Übungen auf dem Pferd oder am Boden durchgeführt. Direkt im Anschluss an die Übungen wurde wieder geritten und überprüft, ob und welche Veränderungen danach zu fühlen waren. Alle Wahrnehmungen, durchgeführte Übungen und deren Wirkung auf Reiter und Pferd wurden besprochen und am Ende der Trainingseinheit gemeinsam Vorschläge für das weitere Training erarbeitet.

In der Nachbereitung hatte jeder die Möglichkeit ein Feedback abzugeben. Alle waren sich einig, dass es ein sehr gewinnbringender Tag war. Jeder konnte für sich viele Anregungen und Übungen mitnehmen, um sein Körpergefühl und damit seinen Dialog mit dem Pferd noch zu verbessern.
Ein großes Dankeschön geht an die Bundesvereinigung der Berufsreiter im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e.V. für die großzügige Unterstützung sowie an die Delegierten Ulrich Ruopp und Klaus Öhlschläger für die Idee und an die Referentinnen für ihr großes Engagement!

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