Am Donnerstag, 30.07.2020 besuchte Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, das Haupt- und Landgestüt Marbach. Er nahm sich Zeit für Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haupt- und Landgestüts Marbach, um von ihnen zu erfahren, wie sie die Corona-Pandemie bisher gemeistert haben. Die Corona-Krise und ihre Herausforderungen, die Weil-Marbacher Vollblutaraberzucht und die Kontakte nach Ägypten sowie die „ausgefallenen Hengstparaden 2020“ und das neu entwickelte Sommerferienprogramm waren Themen des anschließenden Pressegesprächs. Ein Besuch bei den Weil-Marbacher Vollblutaraberstuten mit ihren Fohlen, die Besichtigung der sanierten Historischen Reithalle und ein Abstecher zum Sommerferienprogramm in die Große Reithalle rundeten den Besuch ab.
Corona-Krise und die Folgen
„Corona hat Marbach gefordert. Als gesamte Einrichtung, vor allem aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Einhaltung der
Schutzmaßnahmen war von besonderer Bedeutung, denn ein positiver Fall hätte zu Quarantänemaßnahmen geführt, die
die Betreuung und Versorgung der Tiere hätte gefährden können. Daher gilt mein großer Dank den umsichtigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gestüts“, sagte Minister Peter Hauk. Zahlreiche Veranstaltungen mussten in diesem Jahr
abgesagt werden, so auch die Konzertveranstaltung Marbach Classics und die Hengstparaden. Seit es Lockerungen gibt, finden die ersten
Veranstaltungen unter Hygieneauflagen wieder statt, und das Gestüt bietet nun Erlebnistage in den Sommerferien an.
Weil-Marbacher Vollblutaraberzucht und Kontakte nach Ägypten
Die Weil-Marbacher Vollblutaraberzucht ist ein Alleinstellungsmerkmal des Gestüts. 1817 hatte König Wilhelm I. seine
weltberühmte Zucht begonnen. Seit 1932 ist das Haupt- und Landgestüt Heimat dieser Zuchttiere. Die Aufgabe ist das
königliche Erbe, das Kulturgut zu erhalten und zu pflegen. Daher legt Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck viel Wert
auf die züchterische Entwicklung der Stutenfamilien und Hengstlinien. Kontakte in die Ursprungszuchtgebiete werden gepflegt. Im Herbst
2019 haben Minister Peter Hauk und Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck zusammen einige private Gestüte in
Ägypten sowie das Staatsgestüt El Zahraa in Kairo besucht. Die wieder intensivierten Kontakte führten dazu, dass nun einige
Pferde aus Ägypten importiert werden. Auch der fachliche Austausch wurde verstärkt. Anfang des Jahres war ein junger Tierarzt der
Egyptian Agricultural Organisation (EAO) zur fachlichen Weiterbildung im Haupt- und Landgestüt Marbach.
Historische Reithalle – eine gelungene Sanierung
Nicht nur das immaterielle Erbe gilt es zu erhalten, sondern auch das Materielle. Dazu gehören weite Teile der Gestütsanlage mit
ihren Gebäuden, baulichen Anlagen, den Alleen und den weitläufigen Weiden. „Die Erhaltung, Pflege und sinnvolle Nutzung der
Gebäude liegt in unserer Verantwortung“, betonte Minister Hauk. Daher gibt es konkrete Überlegungen zur baulichen und
inhaltlichen Weiterentwicklung des Gestüts unter den Aspekten des Tier- und Arbeitsschutzes, Arbeitssicherheit und sinnvoller
Verkehrsführung. Erst vor kurzem wurde die Renovierung der Historischen Reithalle von 1860 abgeschlossen. „Diese Renovierung ist
ein Musterbeispiel dafür, wie ein altes historisches Gebäude, das ein besonderes Bauwerk im Gesamtensemble des Gestütshof
Marbach darstellt, für eine weitere zukünftige Nutzung hergerichtet werden kann“, lobte Minister Hauk und richtete seinen
Dank damit auch an Frau Zinnecker-Buch vom Amt Vermögen und Bau Tübingen für die enge und gute Zusammenarbeit mit dem
Gestüt.
Sommerferienprogramm und „ausgefallene Hengstparaden 2020“
Leider musste auch das Gestüt die diesjährigen Hengstparaden unter dem Motto „30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung“
absagen. Minister Hauk gab den Startschuss für das neue Sommerprogramm, das wegen Corona anders aussehen muss. „Ich freue mich
mehr, dass unsere Marbacher Gestüter Ideen entwickelt haben, um den vielen Besuchern, die ins Gestüt kommen, dennoch etwas bieten
zu können, damit für viele gerade in diesem Jahr der Urlaub zuhause und in der näheren Umgebung eine tolle Alternative
ist“, sagte Hauk.
Das Gestüt lädt in den baden-württembergischen Sommerferien, jeweils dienstags und donnerstags (außer am 06.08.), um 13.30 Uhr zu einem rund halbstündigen Schauprogramm mit Einblicken in die tägliche Arbeit und die Marbacher Pferderassen ein. Es kann auch eine Gestütsführung dazu gebucht werden. Führungen ohne Schauprogramm werden an allen anderen Tagen während der Ferienzeit angeboten. Die Gestütshöfe und Vorwerke entlang des Marbacher Gestütsradweges haben ihr Pforten geöffnet.