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Schwarzwälder Kaltbluthengst DONNER lebt nicht mehr

Der Marbacher Landbeschäler DONNER, Siegerhengst der Schwarzwälder Kaltblutkörung 2014, musste aufgrund einer heftig verlaufenen bakteriellen Augenentzündung eingeschläfert werden. Die Marbacher Gestütstierärzte hatten den Hengst nach intensiver und umfassender Vorbehandlung aufgrund des ungewöhnlich rasanten Verlaufs der Augenentzündung in die Pferdeklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München überwiesen. Dort wurde DONNER von Professor Dr. Hartmut Gerhards (Vorstand der Klinik für Pferde, Lehrstuhl für Innere Medizin und Chirurgie des Pferdes) weiterbehandelt. Die außergewöhnlich schwere innere Entzündung beider Augen führte trotz aller Bemühungen zur rechtseitigen Erblindung des Hengstes. „Die Gestütstierärzte und das Klinikteam haben alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft“, sagte der Augenspezialist, „auch eine Operation hätte die vollständige Erblindung aller Voraussicht nach nicht verhindern können“. Aus Verantwortung für das Tier entschied sich die Gestütsleitung in Abstimmung mit den behandelnden Tierärzten und dem Zuchtleiter Manfred Weber zu dem Schritt, den Hengst einzuschläfern. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und bedauern den Verlust des wertvollen Hengstes sehr“, sagte Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck.

Die Befunde an beiden Augen sprächen für eine Erkrankung an periodischer Augenentzündung (equiner rezidivierender Uveitis), die von Bakterien (Leptospiren) ausgelöst wird. Bei DONNER sei die Erkrankung allerdings ungewöhnlich heftig und rasant verlaufen, berichtet Professor Dr. Gerhards. Er betont, dass diese bakterielle Erkrankung nicht ansteckend sei. Die hellen Flecken, die man in DONNERS Gesicht beobachten konnte, hätten allerdings nichts mit der Augenentzündung zu tun gehabt. „Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Pigmentverschiebung (Vitiligo), die weder krankhaft noch medizinisch relevant und auch nicht erblich ist“.

DONNER stammt aus der bewährten Zucht von Karlheinz Reichmann in Weilheim, der seine Staatsprämienstute Frenzi (v. EH Wilderer) mit dem Leistungshengst DACHS angepaart hatte und 2012 mit einem qualitätsvollen Hengstfohlen belohnt wurde. Reichmann verkaufte es als Hengstanwärter an das Haupt- und Landgestüt Marbach, wo es unter dem Namen DONNER aufgezogen und zur Körung vorgestellt wurde. Der typvolle Hengst mit den überragenden Bewegungen wurde zum Siegerhengst seiner Körung in St. Märgen 2014 gekürt und hat in der Zuchtsaison 2015 eine Reihe Stuten gedeckt. „Dass DONNER nun seine Leistungsprüfung nicht mehr ablegen konnte, hat keinerlei Auswirkung auf die Registrierung seiner Fohlen und ihrer späteren Eintragung ins Zuchtbuch“, betont Zuchtleiter Manfred Weber.


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