Gutes Wetter, schöne Pferde und ein gut gelauntes Publikum
Drei gelungene Hengstparaden sind vorüber. 21.500 Besucher feierten in diesem Jahr das Fest der Pferde mit den Pferden aus Marbach und Gästen aus Schweden. Junge Fohlen, blitzschnelle und wendige Buschpferde, beeindruckende Fahrkunst, Marbacher Landbeschäler, ein Gruß von Pippi Langstrumpf und die Silberne Herde wurden dem Publikum präsentiert. Moderator Jan Tönjes entlockte mit dem Publikum Begeisterungsstürme und Laola-Wellen, tosenden Applaus und auch Gänsehaut-Feeling. „Wir sind bestrebt sowohl die fachlich und züchterisch interessierten Zuschauer als auch ein breites Publikum anzusprechen, also die Faszination Pferd auch für Laien darzustellen, um so viele Menschen wie möglich für das Pferd zu begeistern“, sagte Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck. „Für Züchter und Pferdesportler bieten wir neben den Hengstparaden fachspezifische Veranstaltungen, wie die Hengstvorstellung und die Gestütsauktion Anfang des Jahres an.“
Viele Ehrengäste zu
Besuch in Marbach
Am 27. September besuchte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde
die Hengstparade, am Tag der Deutschen Einheit war Innenminister
Reinhold Gall und zur Abschlussparade der
baden-württembergische Ministerpräsident Winfried
Kretschmann zu Gast in Marbach. Weitere Vertreter aus Politik,
Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und der Medienwelt kamen, um die
Hengstparaden zu erleben.
Gäste aus
Schweden
Die berittene Leibgarde „Beridna Högvakten“
überbrachte einen Gruß aus dem schwedischen
Königshaus, der international erfolgreiche Fahrer Fredrik
Persson aus dem schwedischen Nationalgestüt Flyinge zeigte
sein Können an den Leinen. Seine Kollegen aus Nordschweden
präsentierten das Nordschwedische Kaltblutpferd, das noch
heute in den schwedischen Wäldern als Holzrückpferd zur
Schonung des Waldes eingesetzt wird. Lars-Åke Johansson zeigte
in verschiedenen Schaubildern die Einsatzfähigkeit und den
Gehorsam dieser sympathischen Pferderasse. Das Gotlandpony
(„Russ“) wurde vor dem Traberwagen vorgestellt. Noch
heute lebt eine Population von 80 Tieren frei auf der Insel
Gotland. Sie sind besonders beliebt als Freizeit- und Fahrpferde.
Sven-Olof Salomonsson berichtete, dass Trabrennen in Schweden sehr
populär seiund jährlich viele Trabrennen für
Gotlandruss für Kinder und Jugendliche von 13 bis 25 Jahren
stattfinden. Oft seien die Gotlandponys der erste Kontakt zum
Pferdesport.
Historische Schaubilder
aus Krieg und Frieden
Beim Schaubild „Einzug der Schweden“ wurde mit Kanonen
und Landknechtstrommeln an die verheerenden Folgen des
30-jährigen Krieges erinnert, als die Soldaten des
Schwedenkönigs Gustav II. Adolf die Reichsstadt Biberach
besetzten. Erst nach den erfolgreichen Verhandlungen zum
„Westfälischen Frieden“ 1648 kehrte Ruhe und
Sicherheit ein. Die „Friedensreiter“ verkündeten die
frohe Botschaft in ganz Europa. Im Bild „Europäisches
Friedenquartett“ wurden die Marbacher Landbeschäler SIR
NYMPHENBURG, DEMETRIUS, HOCHFEIN und SIR SANDRO gezeigt.
Nachwuchshoffnungen aus
Marbach
Erstmals seit vielen Jahren wurde wieder eine Gruppe junger
Remonten, drei- und vierjähriger Pferde in der Grundausbildung
vorgestellt. Aufgrund der Leistungsprüfungsrichtlinien war es
in den vergangenen Jahren nicht möglich, dem Publikum den
jungen Hengstbestand unter dem Sattel vorzustellen. Zukunftsvolle
Junghengste wie der Prämienhengst ROCK MY SOUL v. Rock
Forever, FÜRST HIGHNESS v. Fürst Nymphenbur sowie die
Köranwärter Churchill v. CASSITO und Fire and Ice v.
Fidertanz zeigten ihr Talent unter dem Sattel. Die vertrauensvolle
Ausbildung des Pferdes demonstrierte HSM Wolfgang Weber mit seinem
selbstgezogenen Hengst Luan v. LAVALETTO. Der 62-jährige
Hauptsattelmeister belegte vor den Augen von tausenden von
Besuchern mit einem Schulterstand eindrucksvoll das Vertrauen
zwischen ihm und seinem Pferd. Welche Leistung ein Pferd nach einer
soliden Ausbildung erbringen kann, zeigte der Gerrit Nieberg, der
mit dem Marbacher Landbeschäler CHRISTDORN v. Contendro I auf
internationalen Parkett unterwegs ist, in eindrucksvoller Weise
über dem Sprung.
Quer durch den Garten
– ein Blumengruß von der Insel Mainau
„Heiß her“ ging es bei den
baden-württembergischen Buschreitern. Unter der Leitung des
international renommierten Parcoursbauers Gerd Haiber entstand in
Minutenschnelle ein sportlich anspruchsvoller
Vielseitigkeitsparcours inmitten der Hengstparadearena. Dabei
unterstützte die Insel Mainau die florale Ausschmückung
der Hindernisse. Dabei kamen die besten Vielseitigkeitsponys und
Pferde mit ihren jungen, erfolgreichen Reitern aus dem Ländle
zum Einsatz - erfolgreich bis hin zum Europachampion.
Natürlich auch mit blutgeprägten Pferden aus
baden-württembergischer Zucht.
Ein Klassiker der
Ausbildung
Die Fahrschule vom Sattel dient in der Ausbildung des Pferdes als
gute Vorübung für das spätere Anspannen vor dem
Wagen oder dem Schlitten. Außerordentliches Geschick zeigten
acht Reiter-Pferd-Paare bei der ausgezeichneten
Quadrille.
Packender
Fahrsport
Gleich zwei Fahrnummern hatten es besonders in sich: Acht
Fahrerteams lieferten sich packende Duelle in einem anspruchsvollen
Parallelparcours. Das Publikum tobte, aber was danach kam,
übertraf alle Erwartungen: Eine einmalige Darbietung von 20
Gespannen, 40 Menschen, 80 Wagenrädern und 160 Pferdebeinen
mit einer ausgefeilten Choreografie, die keinen Besucher mehr auf
den Sitzen hielt.
Schwedische
Berühmtheit
Das „stärkste Mädchen“ der Welt durfte beim
Gastland Schweden nicht fehlen. Liebevoll inszeniert wurden die
Abenteuer von Pippi Langstrumpf von der Voltigiergruppe Marbach
unter der Leitung von Christiane Niethammer. Unter dem Motto
„Kinder ans Pferd“ demonstrierten
Voltigierschülerinnen aus der Region akrobatische Leistungen
auf dem Pferdrücken.
Faszination
Pferd
Die Vielfalt der Pferderassen stellte Hauptsattelmeister Michael
Maier in seinem Schaubild eindrücklich dar. Zum
40-jährigen Jubiläum des Berufs Pferdwirt zeigten die
Auszubildenden die Faszination des Pferdesports. Als
größter Ausbildungsbetrieb Deutschlands bietet das
Gestüts jedes Jahr vielen jungen Menschen die Möglichkeit
diesen Beruf zu erlernen.
Königliches
Erbe
Die Silberne Herde Marbachs rührte auch in diesem Jahr wieder
tausende von Besuchern zu Tränen. Unter der Obhut von
Stutenmeister Klaus Niethammer zogen die edlen Wüstentiere
ihre Bahnen. Die Bedeutung und die enge Verbindung zum
königlichen Hause Württemberg wurden durch den Besuch SKH
Herzog Friedrich von Württemberg besonders
deutlich.
Partner, die auch Freunde
sind
In diesem Jahr gab es wieder eine Fülle positiver
Rückmeldungen der Besucher. Alle Gäste der Hengstparaden
und des Gestüts tragen mit ihrem Besuch zum Erhalt des
ältesten staatlichen Gestüts Deutschlands, das
Ministerpräsident Winfried Kretschmann als „Perle der
Alb“, bezeichnete bei. Ein großer Dank gilt den
Partnern des Gestüts für ihre Unterstützung. Dazu
gehören in diesem Jahr die Korn Recycling GmbH, die
Berg Brauerei, die Stuttgart German Masters, die Outlet City
Metzingen und die Biosphären-Gastgeber.