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Externe Auftritte

Tierschau beim Landwirtschaftlichen Hauptfest 2022 in Bad Cannstatt

LWH 2022 in Bad Canstatt

Seit Beginn im Jahre 1818 bis heute sind die Tierschauen ein wichtiger Bestandteil und ein attraktiver Anziehungspunkt bei den Landwirtschaftlichen Hauptfesten (LWH). König Wilhelm I. wollte bewusst die Landwirtschaft, die Tierhaltung und Tierzucht stärken. Besondere Impulse setzte er selbst in der Pferdezucht. 

 

Über einen sehr langen Zeitraum spielte die Ausstellung und die Prämierung der besten Zuchttiere im Land eine herausragende Rolle in Bad Cannstatt. Vor allem richtete sich das große Interesse auf die züchterisch wertvollen Vatertiere bei den landwirtschaftlichen Nutztierrassen. Die als Siegertiere prämierten Bullen, Schaf- und Ziegenböcke, Eber und Hengste prägten in der Folge die Zuchtarbeit im Land. 

 

Durch die weitere Entwicklung der züchterischen Methoden mit umfassenden Leistungs- und Qualitätsprüfungen und modernen Zuchtwertschätzverfahren, haben sich der Stellenwert von züchterischen Wettbewerben und damit auch die Zielrichtung der Tierschauen beim LWH geändert. Zunehmend ist es das Anliegen der Veranstalter und der ausstellenden Zuchtverbände, die große Vielfalt an landwirtschaftlichen Tierarten und Rassen zu zeigen. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern soll die Möglichkeit gegeben werden, landwirtschaftliche Nutztiere hautnah erleben zu können. Gleichzeitig sollen Einblicke in die heutige Tierhaltung und Tierzucht, verknüpft mit Fachinformationen, gegeben werden.

 

Kleintierzelt

 

Im Kleintierzelt präsentieren sich die Rassegeflügel- und Rassekaninchenzucht ebenso wie die Imkerei, Fischerei und Jagd, die einen festen Platz bei den LWH-Tierschauen haben. 

 

Die Fischereiforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg (LAZBW) in Langenargen zeigt insbesondere die heimischen Flusskrebsarten. Daneben wird in einem Informationsfilm die Lebenswelt der Fische, Krebse, Neunaugen und Muscheln unter Wasser sowie die Aufgaben der Fischereiforschungsstelle aufgegriffen.

 

Der Landesfischereiverband präsentiert in einem Großaquarium einen repräsentativen Querschnitt heimischer Fischarten. Die Besucher können dadurch in den Lebensraum der Fische hinein sehen und verschiedene Fischarten beobachten und kennen lernen. 

 

Der Landesverband der Berufsfischer und Teichwirte Baden-Württemberg als die berufsständische Interessenvertretung aller Fischzüchter und Fischer des Landes, die im Haupt- und Nebenerwerb ihren Beruf ausüben, wird sich erstmals im Kleintierzelt präsentieren. Bei der Erzeugung von hochwertigem Speisefisch nehmen die Teichwirte aus Baden-Württemberg eine herausragende Stellung in Deutschland ein.

 

 

Die Werbegemeinschaft - 08 Eier aus Baden-Württemberg, die nach den Richtlinien des Qualitätszeichens Baden-Württemberg Eier erzeugt, informiert am Stand "Wirtschaftsgeflügel" über eine tiergerechte und bäuerliche Hühnerhaltung.

 

Rassekaninchen erweitern die Vielfalt der Tierschau. In früheren Zeiten waren sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und leisteten einen Beitrag zur Versorgung der Familien. Gegenwärtig überwiegt in der Rassekaninchenzucht die Freizeitgestaltung mit hohem Freizeitwert und gesellschaftlicher Verantwortung.

 

Der Sonderverein der Züchter süddeutscher Farbentauben kümmert sich um die Zucht und den Erhalt der 12 Rassen der süddeutschen Farbentauben. Sie gehören zur Gruppe der Rassetauben und dürfen nicht mit Brieftauben verwechselt werden. In einer attraktiv gestalteten Voliere werden Farbtauben unterschiedlichster Rassen vertreten sein.

 

Honigbienen leisten als Bestäuber unserer Wild- und Kulturpflanzen einen unersetzlichen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt und für unsere Nahrung. Große Teile der Landwirtschaft könnten ohne ihre Bestäubungsleistung nicht existieren. Auch die Artenvielfalt des gesamten Ökosystems ist abhängig von der Bestäubungsleistung unserer Bienen. Die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim und der Landesverband Württembergischer Imker informieren an ihrem Stand über eine zeitgemäße Bienenzucht und Bienenhaltung. Das fleißige Treiben in einem Bienenstock kann durch ein Bienenfenster als Attraktion im Kleintierzelt bewundert werden.

 

Der Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. ist die anerkannte Interessenvertretung für viele Jägerinnen und Jäger im Land. Seine Ziele sind die Förderung und Erhaltung eines landestypischen Wildbestandes, die Bekämpfung von Wildkrankheiten und der Biotop- und Naturschutz sowie der Landschaftspflege. Dies wird sehr anschaulich in einer natürlich gestalteten Waldlandschaft aufgezeigt, in der sich die Tierwelt des Waldes entdecken lässt. 

Der Besuch der liebevoll gestalteten Volieren des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter von Württemberg und Hohenzollern rundet den Gang durch das Kleintierzelt ab. Puten, Perlhühner, Gänse, Enten, Hühner- und Zwerghühnerrassen, Rassetauben sowie das Ziergeflügel erfreuen seit Urzeiten uns Menschen. Wer sich den Traum von eigenen frischen Eiern erfüllen möchte, der kann aus einer Vielfalt an Tieren in den verschiedensten Farben, Formen und Größen auswählen und sich hier über deren Ansprüche informieren. 

 

Großtierzelt

 

Mit über 70 Ausstellungstieren nimmt die Rinderzucht den größten Bereich im Großtierzelt ein. Die Rinderunion Baden-Württemberg und ihre Mitglieder tragen dadurch stark zur Anziehungskraft des Tierzelts bei. Neben Milchkühen der gefährdeten Rinderrassen Vorderwälder, Hinterwälder, Limpurger und Braunvieh alter Zuchtrichtung werden diese Rassen auch mit Mutterkühe und Kälbern vertreten sein. Die Fleischrinderrassen Angus, Charolais, Limousin, Galloway, Highland und Zwergzebus werden, teilweise mit Zuchtbullen, ausgestellt. 

 

Der Landesschafzuchtverband bietet mit knapp 100 Tieren einen großen Einblick in die Vielfalt der Schafrassen. Neben den Merinolandschafen sind spezielle Fleischschaf-Rassen wie Suffolk, Texel, Dorper, Il de France und die Landschaf-Rassen Alpines Steinschaf, Braunes Bergschaf, Krainer Steinschaf, Ouessant, Pommersches Landschaf, Coburger Fuchs und Walliser Schwarznasenschaf sowie Milchschafe ausgestellt. 

 

Eine Ziegenbrücke zeigt dem Besucher die Kletterfreude der Ziegen auf. Der Ziegenzuchtverband präsentiert rund 20 Tiere der Rassen Weiße Deutsche Edelziege, Bunte Deutsche Edelziege, Burenziege und Walliser Schwarzhalsziege.

 

Leider sind auch landwirtschaftliche Nutztierrassen vom Aussterben bedroht. Allein in Deutschland stehen über 130 Nutztierrassen auf der Roten Liste. Daher widmet sich die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen dem Erhalt vieler gefährdeter Rassen. In Baden-Württemberg sind dies vor allem die bei uns regionaltypischen Rassen Vorderwälder- und Hinterwälderrind, Limpurger und Original Braunvieh, das Schwäbisch Hällischen Schwein und bei den Pferden die Schwarzwälder Füchse das Schwarzwälder Kaltblut und die Altwürttemberger Pferde, seit 2019 auch das Pfalz-Ardenner Kaltblut. Sie stellen eine wichtige Genreserve dar und besitzen einen unschätzbaren kulturhistorischen Wert. 

 

Rund um die Tierhaltung informieren der Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht (LKV) zusammen mit dem Milchprüfring Baden-Württemberg im Großtierzelt über ihre Aufgaben. So unterhält der LKV mit der Milchleistungsprüfung, den Erzeugerringen in der Schweinehaltung und der Tierkennzeichnung drei wesentliche Arbeitsbereiche in der Landwirtschaft. In Zusammenarbeit mit dem Milchprüfring wird die umfangreiche Aufgabe der Qualitätssicherung bei Milch vorgestellt.

 

Die Tiergesundheitsdienste präsentieren sich im Tierzelt mit ihren Aufgabenbereichen vorbeugender Tiergesundheitsschutz, Hilfe bei der Bekämpfung seuchenartiger Erkrankungen und anderer Bestandsprobleme. Informationen rund um Tiergesundheit, Tierschutz und eine tiergerechte Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren sind bedeutende Themen der Tiergesundheitsdienste.

 

Sonderschau "Moderne Schweinhaltung" und Schweinezelt

 

Die Sonderschau „Moderne Schweinehaltung“ soll den Besucherinnen und Besuchern zeigen, wie Landwirte, Tierhaltungs- und Stallbauexperten Themen wie Tierwohl, Emissionsminderung oder Chancen der Digitalisierung aufgreifen und in modernen tier- und umweltgerechten und wirtschaftlich ausgerichteten Haltungsformen umzusetzen. 

 

Die Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) Boxberg, der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg (SZV), die Züchtervereinigung Schwäbisch Hällisches Schwein (ZVSH) und die Firma Schauer Agrotronic GmbH haben diese Sonderschau gemeinsam gestaltet. 

 

Gezeigt werden innovative Ansätze der Sauenhaltung im Abferkelstall sowie im Bereich der Ferkelaufzucht. Mit den ausgestellten Haltungsverfahren im Abferkel- und Säugebereich soll gezeigt werden, wie den Sauen mehr Bewegungsfreiheit und damit ein Mehr an Tierwohl geboten werden kann. 

 

Die rasante Entwicklung im Bereich der Digitalisierung wird zur Weiterentwicklung und Veränderung von Prozessen und technischen Einrichtungen im Schweinestall weiterführen. Die Chancen dieser Weiterentwicklung und entsprechende technische Lösungen sind in der Sonderschau zu sehen.

 

Thematisch hervorragend ergänzt wird die Sonderschau mit drei Projekten zur Schweinehaltung und -zucht im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri). Ein Coachingsystem, bei dem es darum geht, "Schweinesignale" zu erkennen, die Verbesserung des Tier- und Umweltschutzes in der Schweinehaltung durch bauliche, innovative Lösungen und ein Züchtungskonzept für bedrohte heimische Schweinerassen greifen aktuelle Themen in der Schweinehaltung auf.

 

Insgesamt stellt der Schweinebereich rund 100 verschiedenen Tiere vom Ferkel bis zum imposanten Eber aus. Es werden die am Hybridzuchtprogramm Baden-Württemberg beteiligten Rassen und die gefährdete Rasse Schwäbisch Hällisches Schwein präsentiert. Durch den "Ferkelgarten" der LSZ Boxberg und die "Kleine Schweineschule" erfahren vor allem Kinder spielerisch viel Wissenswertes über Schweine und haben direkten Kontakt mit den Ferkeln.

 

 

Sonderschau "Moderner Milchviehhaltung" 

und Stallbüro 4.0 - Digitalisierung im Milchviehstall

 

Moderne Landwirtschaft in einem engen Zusammenspiel von Landwirt, Tier und Technik!
26 Milchkühe der Rassen Holsteins, Fleckvieh und Braunvieh aus dem Zuchtbetrieb Christoph Braun in Schwäbisch Hall - Gailenkirchen bewegen sich im Boxenlaufstall mit Tiefboxen und einem Melkroboter. Eine automatische Futtervorlage und ein Spaltenschieber veranschaulichen weitere technische Möglichkeiten der Automatisierung zur Arbeitserleichterung. Die in diesem High-Tech-Stall gewonnenen Daten werden direkt in das "Stallbüro 4.0" am Stand des Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg übermittelt. Dort stehen die Daten - beim LWH den Besuchern - in der Praxis dem Landwirt für Auswertungen und zur Überwachung seiner Herde zur Verfügung.

 

Im Zeitalter der Digitalisierung werden zukünftig noch mehr Daten über Sensoren am Tier, im Tier und um das Tier herum, erhoben. Sie dienen der Arbeitserleichterung bei der Überwachung und ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Störungen oder Krankheiten des Tieres. Ein Kuh-Model am Stand der LAZBW wird mit verschiedenen Transpondern ausgestattet bzw. gekennzeichnet sein. 

 

Gesunde Kälber sind der Grundstein für leistungsfähige und langlebige Milchkühe. Das LAZBW präsentiert daher verschiedene Haltungssysteme für Kälber in den ersten Lebenswochen. Täglich finden dazu praktische Vorführungen zur Kälberfütterung statt und Fachleute des Landwirtschaftlichen Zentrums erläutern den interessierten Besuchen die Haltungssysteme. 

 

Forum im Tierzelt

 

Als weiterer Höhepunkt werden im "Forum im Tierzelt" täglich fachliche und unterhaltsame Informationen für Landwirte und Verbraucher präsentiert. Ein Schwerpunkt des Programms im Forum wird die Rassenvielfalt in Baden-Württemberg sein. Nachmittags rundet jeweils der Programmpunkt "Kleine Rasseschau der gefährdeten Rassen" und eine Melkvorführung von Rind und Ziege das Programm ab. Bei einigen Vorführungen wird die Kuh im Mittelpunkt stehen, mal der sichere Umgang mit den Kühen, mal zur züchterischen Beurteilung und mal wird gezeigt, wie sie als Wunderwerk der Natur "tickt". Farbentauben und alte Geflügelrassen werden fachlich fundiert und dennoch unterhaltsam vorgestellt. Die Jungzüchter des Pferdezuchtverbandes präsentieren den Horsemanship von Morgen und die Hufschmiede zeigen ihre Handwerkskunst.

 

Am Montag, den 01. Oktober 2018, findet der Schwerpunkttag der Schafzucht und am Dienstag, den 02. Oktober 2018, der Schwerpunkttag der Schweinezucht statt. 

 

Pferdezelt und Schauprogramm im Reitstadion

 

Das Haupt- und Landgestüt Marbach und der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg präsentieren zusammen mit den weiteren Partnern des Kompetenzzentrums Pferd Baden-Württemberg die große Vielfalt der Pferderassen und die verschiedensten Beschäftigungsmöglichkeiten rund um das Pferd. Vom Pony bis hin zu den Kaltblütern befinden sich rund 50 Pferde verschiedenster Rassen im Tierzelt und auf dem angrenzenden Freigelände.

Auf dem gemeinsamen Stand des Kompetenzzentrums PFERD Baden-Württemberg im Pferdezelt sind das Haupt- und Landgestüt Marbach, der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, der Württembergische Pferdesportverband und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen über die gesamte Messedauer präsent.

 

Das Schauprogramm im "Reitstadion" wird mit einem unterhaltsamen Programm mit erstaunlichen und informativen Schaubildern die Herzen der Besucher höherschlagen lassen. Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg und das Haupt- und Landgestüt Marbach bieten von Montag bis Freitag am Vormittag im Reitstadion Einblicke in die Ausbildung von Pferden, Reitern und Fahrern, am Nachmittag startet das Pferdeprogramm bereits um 13 Uhr mit Marbacher Pferden in anziehenden Schaunummern und mit den attraktiven Präsentationen durch den Pferdezuchtverband.

 

Am ersten Sonntag feiert das Pferdeprogramm im Reitstadion mit dem vom Württembergischen Pferdesportverband organisierten ersten bundesweiten „Championat des Allroundreiters“ Premiere. Der Schwerpunkttag „Pferd“ ist am Samstag, den 01.Oktober 2022 mit einem großen Schauprogramm zur Pferdezucht und mit umfassenden Information zum Polizeiberuf mit Pferd, zum Berufsbild "Pferdewirt" und zum Studium der Pferdewirtschaft. An den beiden letzten Ausstellungstagen soll vormittags ein Holzrückewettbewerb stattfinden, die Nachmittage schließen mit einem bunten Schauprogramm.

 

 

Pferde für unsere Kinder

 

Unter dem Motto "100 für 100" unterstützt das LWH die Aktion "100 Pferde für 100 Kindergärten in Baden-Württemberg". Zusammen mit dem Verein „Pferde für unsere Kinder e. V.“ wurde ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem anlässlich des 100. Landwirtschaftlichen Hauptfestes 100 Holzpferde an 100 Kindergärten in Baden-Württemberg übergeben werden sollen. 

 

Nachdem 80 Pferde seit Mai bei verschiedenen Aktionen an Kindergärten übergeben wurden, sollen die letzten 20 Holzpferde der Aktion "100 für 100" vor Ort auf dem LWH an Kindergärten aus Stuttgart überreicht werden.

Kontakt

Haupt- und Landgestüt Marbach

Gestütshof 1
72532 Gomadingen-Marbach

(07385) 96 95-000

poststelle@hul.bwl.de

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