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Das Schwarzwälder Kaltblut

Der südliche Schwarzwald mit seinen reizvollen Höhen und Tälern und den darin eingebetteten Höfen stellt die
ursprüngliche Keimzelle und zugleich das heutige Hochzuchtgebiet des Schwarzwälder Kaltblutpferdes dar. Eine eigenständige
Pferdezucht der Klöster St. Märgen, St. Peter und St. Blasien sind bis ins Mittelalter zurückzuverfolgen. Unter der
Rassebezeichnung "Schwarzwälder Fuchs" ist das mittelschwere Kaltblutpferd ein lebendiges Kulturgut Baden-Württembergs, das in
einem Erhaltungszuchtprogramm unter besonderem Schutz des Ministeriums für Ländlichen Raum steht.
Das Schwarzwälder Kaltblutpferd zeichnet sich durch Adel, gute Interieureigenschaften, Genügsamkeit, trockenes Fundament
und Langlebigkeit aus. In den letzten Jahren wurde das Zuchtziel auf Einsatzmöglichkeiten im Freizeitsport erfolgreich erweitert. Die
beliebteste Farbe ist der Kohlfuchs mit hellem Langhaar. Schimmel, Braune und neuerdings auch Rappen treten eher selten auf. Mit einer
Größe von 148 cm bis 156 cm bei den Stuten und bis 160 cm bei den Hengsten zählen diese Tiere zu den mittelgroßen
Pferderassen.
Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg führt das Ursprungszuchtbuch. Im Zuchtbuch sind derzeit 700 Stuten und 35 Hengste
registriert. Die Hengsthaltung liegt überwiegend in staatlicher Hand und wird weitgehend durch das baden-württembergische Haupt-
und Landgestüt Marbach ausgeübt. Frischsamen steht jedes Jahr von zwei Schwarzwälder Hengsten über die
EU-Besamungsstation
Offenhausen zur Verfügung und wird mittlerweile deutschlandweit und international verschickt. Die Leistungsprüfungen
für Stuten und Hengste sind anspruchsvoll und bestehen aus Geschicklichkeitsziehen, Zugschlitten und Dressurfahren im
Einspänner.
Das traditionelle Rossfest in St. Märgen findet im dreijährigen Turnus am zweiten Sonntag im September statt (2016, 2019,
2022 usw.) mit Pferdeprämierung, Schauvorführungen und historischem Festzug. Der Schwarzwälder Züchtertag jährlich
am Samstag an oder nach dem Josefstag findet wechselweise in St. Märgen und Elzach-Prechtal mit Hengstpräsentation
statt.
Dr. Carolin Eiberger
Stellvertretende Gesütsleiterin