Das Schwarzwälder Kaltblut
Die Wurzeln des Schwarzwälder Kaltbluts reichen Jahrhunderte zurück bis in die Klöster St. Märgen, St. Peter und St. Blasien im Hochschwarzwald. Sein Überleben nach der technischen Revolution der Land- und Forstwirtschaft verdankt die Ursprungszucht der zielorientierten Zusammenarbeit privater Züchter und staatlicher Stellen. Die Rasse wäre ausgestorben ohne die Heimatverbundenheit der Schwarzwaldbauern und ohne die kontinuierliche Remontierung des Beschälerbestandes aus dem Kauf von Hengstanwärtern durch das Haupt- und Landgestüt Marbach.
Heute gehört das Schwarzwälder Kaltblutpferd zum Kulturerbeschatz des Landes Baden-Württemberg und steht in einem Erhaltungszuchtprogramm unter dem Schutz des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Das Haupt- und Landgestüt Marbach sorgt für die Beschickung der Deckstationen mit Landbeschälern aller noch existierenden Hengstlinien. Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg führt das Ursprungszuchtbuch für diese Rasse und betreut die Züchter über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinaus.
Adel, ein einwandfreier, gutmütiger Charakter, hohe Leistungsbereitschaft, Genügsamkeit, Härte und Langlebigkeit sind die
besonderen Merkmale dieser vielseitig einsetzbaren Pferde, die vornehmlich in der Fuchsfarbe mit hellem Langhaar vorkommen. Mit den
Ergebnissen einer vom Förderverein Marbach unterstützten Studie der Humboldt-Universität Berlin zur Erhaltung der seltenen
Farben Braun, Schimmel und Rappe kann der Pferdezuchtverband künftig gezielte Anpaarungsempfehlungen zur Erhaltung dieser Fellfarben
geben.
Neben der Erhaltung des Rasseadels, eines einwandfreien Interieurs, der Farbvielfalt und der Erhaltung der Stutenlinien ist die Leistungsprüfung für Hengste und Stuten ein wichtiger Baustein im Zuchtprogramm. Sowohl die gekörten Hengste als auch die Hengstmütter müssen ihre Leistungsfähigkeit in einer Leistungsprüfung im Ziehen und Fahren nachweisen.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Carolin Eiberger
Stellvertretende Gesütsleiterin
(0 73 85) 96 95-026
carolin.eiberger@hul.bwl.de