Erfolgreicher Kaltblutherbst für Haupt- und Landgestüt Marbach
- Zwei neue Junghengste: Maimond S prämiert und David gekört in St. Märgen
- Drei Marbacher Landbeschäler nominiert für die Bundeskaltblutschau in Berlin 2025
Das Haupt- und Landgestüt Marbach hat drei neue Schwarzwälder Landbeschäler: Anlässlich der Kaltblutkörung in St. Märgen erhielten die zwei Junghengste Maimond v. Maitanz und David v. Dachs aus der Hengstaufzucht des Gestüts das positive Körurteil und die Deckerlaubnis für die Saison 2025. Kurz darauf wurde auf dem Gestütshof St. Johann aus 13 vorgestellten Hengsten das Lot der Repräsentanten für die Bundeskaltblutschau ausgewählt, darunter ein Marbacher Neuzugang.
Kaltblutkörung in St. Märgen
Bei der Kaltblutkörung in St. Märgen am 19. Oktober 2024 wurden der Körkommission, bestehend aus dem Vorsitzenden des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg Edwin Schuster, dem Vorsitzenden der Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft Helmut Faller, dem Züchtervertreter Franz Rieder und Zuchtleiter Manfred Weber insgesamt 14 Hengste vorgestellt, darunter zwei Junghengste des Haupt- und Landgestüts Marbach, die beide gekört wurden:
Maimond S, ein Sohn des Leistungshengstes Maitanz aus der Staatsprämien- und Leistungsstute Fiona v. Domingo-Moritz, entspringt der Stutenfamilie der Fanny von Metall. Er erblickte das Licht der Welt bei der Zuchtgemeinschaft Soulier-Nonnenmann in Ölbronn-Dürrn und wuchs auf den Vorwerken des Marbacher Gestütshofs St. Johann auf. Zuchtleiter Manfred Weber beschreibt den Hengst als einen „im Seitenbild eher kompakt angelegtnr Hengst mit noch jugendlicher Ausstrahlung und groß angelegter Schulter bei noch überbauter Hinterhand. Den Schritt präsentiert er mit gutem Raumgriff und stets losgelassen, die lockeren Trabbewegungen gefallen durch Leichtfüßigkeit und fleißigen Antritt. Durch sein einwandfreies Interieur hat er die Auszeichnung mit der Junghengstprämie verdient“.
David, abstammend vom Elite- und Leistungshengst Dachs und der Staatsprämien- und Leistungsstute Kiara, erhielt ebenfalls ein positives Körergebnis. Er stammt aus dem Züchterstall von Matthias und Stefan Scheiffele in Lonsee. Mütterlicherseits geht er auf die Stutenfamilie der Knospentau zurück, die sich mit den Genen der Vererber Falkenstein, Respekt und Moritz verbindet. „Auch dieser Hengst konnte die Körkommission mit sicherem Rasse- und Kaltbluttyp überzeugen“, heißt es im Körkommentar, „ein im Seitenbild gut eingeteilter Hengst mit gutem Kaliber und kräftigem Fundament. Seinen Bewegungshöhepunkt hat er im Trab mit energisch antretendem und deutlich unter den Schwerpunkt fußenden Hinterbein, raumgreifend und erkennbar bergauf. Im Schritt gefällt er mit deutlichem Überfußen und viel Raumgriff, die leichtfüßige Galoppade bestätigt den recht guten Gesamteindruck“.
Beide Hengste werden über den Winter auf die Hengstvorstellungen für die Decksaison 2025 und im Laufe des kommenden Jahres auf die Hengstleistungsprüfung im Ziehen und Fahren vorbereitet.
Insgesamt wurden sieben Hengste gekört, vier Hengste wurden prämiert, darunter Nachkommen der Marbacher Landbeschäler Dachsstein (prämiert), Drachenfels und Falko.
Auswahl in St. Johann für die Bundeskaltblutschau Berlin 2025
Insgesamt 13 Hengste aus Privat- und Landesbesitz stellten sich im Oktober auf dem Gestütshof St. Johann der Auswahl für die Bundeskaltblutschau 2025 in Berlin. Die Kommission mit Zuchtleiter Manfred Weber, Alfons Bauhofer, Karlheinz Eckerlin und Helmut Faller hatte sechs Plätze zu vergeben.
Aus dem Lot des Haupt- und Landgestüts Marbach erhielten drei Landbeschäler den Fahrschein nach Berlin.
R+V Rasputin, zweifacher Siegerhengst mit Seltenheitswert: Dieser braune Sohn des Rotenberg und der StPr./LSt. Armada von Leonhard aus der Zucht von Werner Blatter, Dillendorf, trat als Körsieger 2022 seine Leistungsprüfung 2023 in St. Märgen an, die er souverän gewann. Noch weiter gereift, stach er mit seiner überlegenen Vorstellung und sehr guten Grundgangarten aus den Kandidaten hervor.
Dachsstein, maskuliner Vertreter der D-Hengstlinie: Souverän und mit viel Hengstpräsenz zeigte sich der von der Zuchtgemeinschaft Müller/Escher stammende Sohn der StPr./LSt. Leni v. LH Vogt und überzeugte in Schritt und Trab gleichermaßen.
Maffay, eleganter Charmeur und neu in Marbach: Ein Sohn des Siegerhengstes Mendel und der StPr./LSt. Felina v. FN-B.Prämie./LH Wilder Retter. Der Neuzugang im Haupt- und Landgestüt Marbach stammt aus der Zucht von Jasmin Spitz, Schuttertal. Er wusste sich mit viel Charme und Rasseadel sowie herausragendem Schritt und energischem Trab in Szene zu setzen.
Insgesamt werden zehn Stuten aus Züchterhand und sechs Hengste aus privater und staatlicher Hengsthaltung die Rasse Schwarzwälder Kaltblut auf der 10. Bundeskaltblutschau im Januar in Berlin repräsentieren.
Hintergrundinformation
10. FN-Bundeskaltblutschau 2025 im Rahmen der Grünen Woche Berlin (17. bis 19. Januar)
Die Bundeskaltblutschau 2025 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) findet in Berlin im Rahmen der Grünen Woche (17. bis 19. Januar) statt. Es ist bereits die zehnte Auflage der FN-Bundeskaltblutschau, die im Vier-Jahres-Rhythmus ausgerichtet wird.
An den ersten drei Messetagen stellen sich rund 120 Kaltblutpferde dem Richterurteil. In acht verschiedenen Schauwettbewerben werden die mächtigen Pferde einzeln auf der Dreiecksbahn im Stand, Schritt und Trab gemustert und anschließend vor den Augen der Zuschauer im Ring rangiert. Für jede teilnehmende Rasse werden je ein Bundessiegerhengst und je nach Nennungsergebnis ein oder zwei Bundessiegerstuten ermittelt.
Vorgestellt werden in Berlin Vertreter der Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde, die in Deutschland am meisten verbreiteten Kaltblutrasse, sowie der ursprünglich aus dem Schwarzwald stammenden Schwarzwälder Kaltblutpferde. Aus dem hohen Norden Deutschlands reisen die Schleswiger Kaltblutpferde an, eine stark gefährdete Rasse, die auf den dänischen Jütländer zurückzuführen ist.
Weitere Informationen, Zeiteinteilung und Ausschreibung gibt es unter www.pferd-aktuell.de/pferdezucht/fn-bundesschauen