Überzeugendes Leistungsprüfungsergebnis für Marbacher Hauptgestütsstuten in Herbertingen
St.Pr. Vivamente*2019 v. Vitalis u.d. St.Pr. Winnipeg v. Worldly – Reiter Ellen Stengele
Vivamente schloss die Prüfung mit einer dressurbetonten Endnote von 8,38 ab.
In den Einzelmerkmalen erhielt sie für den Schritt die Note 8,0, für den Trab ein glattes sehr gut mit 9,0 und im Galopp die
8,5. Auch im Freispringen konnte die rahmige Fuchsstute punkten: Für die Springmanier vergaben die Richter eine 8,5 und für die
Manier ein glattes gut (8,0). Die Rittigkeit wurde vom Fremdreiter ebenfalls mit „gut“ bewertet, so dass am Ende die gewichtete
Endnote von 8,26 auf dem Zeugnis stand. Mit diesem Ergebnis bekommt sie – wie auch die beiden anderen
Staatsprämienanwärterinnen – den Titel der Staatsprämienstute endgültig verliehen.
Vivamente geht auf die Stammstute Coquette v. Lahire xx (1879), einer aus der ostpreußischen Privatzucht stammenden Halbblutstute, die 1879 ins Hauptgestüt Marbach gelangte und dort einen weit verzweigten und bis heute erfolgreichen Stutenstamm begründete. Vivamente stammt aus der Familie der Larifari (1965) v. LOTHAR/T., Mutter des Landbeschälers Präses (1976) v. PREGEL/T. Vivamentes staatsprämierte Mutter Winnipeg war selbst Vize-Landeschampionesse in Tübingen und stellte mit dem Landeschampion Delacroix (2013) v. Decurio bereits einen gekörten Sohn. Über Winnipeg und die noch im Hauptgestüt zuchtaktive Stute Dolores v. Don Bosco stehen hoffnungsvolle Nachwuchsstuten auf den Vorwerken zur Aufzucht.
St.Pr. Digitale *2019 v. DURELLO u.d. St.Pr. Despina v. DISCO-TÄNZER – Reiterin Julia Porowski
Die elegante Jungstute zeigte sich wie ihre Stallkolleginnen mit ausgeglichenen, guten bis sehr guten Grundgangarten. Den Schritt
attestierten die Richter mit 8,0, den Trab mit einer 8,5 und den bergauf gesprungenen Galopp mit 9,0. Auch im Freispringen wusste die
dunkelbraune Stute zu überzeugen und erhielt in den Teilnoten Springmanier und -vermögen jeweils ein glattes „gut“.
Daraus ergab sich die gewichtete dressurbetonte Note von 8,25 und die Gesamtnote von 8,03.
Wie Vivamente stammt die frisch gekürte Staatsprämienstute Digitale aus dem Stutenstamm der Coquette v. Lahire xx (1879), in diesem Fall aus der Familie der Geisha (1960) v. Golddollar/T., aus der u.a. auch die Marbacher Landbeschäler KERNER, HERBSTBALL, Elitehengst GARDEZ (1985) v. Ganymed und der im Landgestüt zuchtaktive DOUBTLESS (2015) v. Don Nobless hervorgingen. Da Fliederblatt (1992) v. Flirt, die letzte Hauptgestütsstute aus dieser Familie, in ihren späten Zuchtjahren nur noch männliche Nachzucht gebracht hat, erwarb Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck ein Stutfohlen aus dem Züchterhaus Kullen in Metzingen, um den Familienzweig im Hauptgestüt weiterführen zu können. Martha-Rose Kullen hatte die Mutter der Digitale als Jungstute im Hauptgestüt gekauft.
St.Pr. Zaide *2019 v. ZAUBERREIGEN/T. u.d. St.Pr. What’s Up v. Worldly – Reiterin Samira Smiri
Mit einer 7,74 als Endresultat schloss die blutgeprägte Stute des ehemaligen Marbacher Landbeschälers ZAUBERREIGEN/T. die
Prüfung ab. Wie ihre Stallkolleginnen erwies auch Zaide sich als doppelveranlagte Stute mit drei guten Grundgangarten (jeweils 7,5)
und gutem Springvermögen. Der Fremdreiter attestierte ihr mit einer 8,0 gute Rittigkeitseigenschaften.
Staatsprämienstute Zaide entspringt dem Hannoveraner Stutenstamm 1191336 Noluta, der mit der Stute Alfa (1948) v. Altmärker kurz nach dem zweiten Weltkrieg ins Hauptgestüt Marbach eingezogen war und zahlreiche Sportpferde hervorbrachte. Er ist über die Stuten Daphne (2006) v. Dacaprio, Calabria (1997) v. Cavallieri xx und St.Pr. What’s Up (2006) v. Worldly zuchtaktiv im Hauptgestüt mit vielversprechender Nachzucht in den Aufzuchtstationen.
„Unsere Nachwuchsstuten aus den alten, z.T. seit Ende des 19. Jahrhunderts im Hauptgestüt Marbach gepflegten Stutenstämmen lassen uns hoffnungsfroh in die Zukunft schauen“, sagte Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und lobte die fachgerechte Aufzucht im Stutenstall und auf den Vorwerken sowie das umsichtige Anreiten. „Die Jungstuten sind im Mai von den Aufzuchtstationen zur Ausbildung auf den Gestütshof Marbach gekommen und vom Team um Ausbildungsleiter Rolf Eberhardt in Ruhe an ihre Aufgaben als Reitpferde herangeführt worden. Es war eine Freude zu beobachten, wie vertrauensvoll und gelassen die Stuten die Prüfung in Herbertingen absolviert haben“.
Alle drei Stuten sind vom Pferdezuchtverband Baden-Württemberg für das DSP-Stutenchampionat am 18. September 2022 in Darmstadt-Kranichstein nominiert worden und werden sich dort mit den besten Jungstuten aus den DSP-Zuchtverbänden Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz-Saar, Sachsen-Thüringen und Brandenburg-Anhalt messen.